Helfen als Machtfaktor

Man könnte annehmen, dass Pflege mit Macht wenig zu tun hat.

Es stellt sich die Frage, warum viele Pflegende häufig Probleme mit den Begriffen „Kunde“ und „Dienstleistung“ haben.

Pflege ein helfender Beruf

Pflege ist ein helfender Beruf. In einer Beziehung, in der einer der anderen hilft, ist der oder die Helfende immer in der machtvollere Position als der- oder diejenige, der geholfen wird. Dies war auch in der Pflege so, wie das folgende Zitat zeigt.

 „Auch die komplexe Beziehung zwischen Pflegekraft und Pflegebedürftigem war divergent gegenüber der heutigen Zeit: Sie war geprägt von einer Weisungsbefugnis gegenüber den zu Pflegenden, einer widerspruchslosen Akzeptanz von Anordnungen der Pflegekraft und einem absoluten Abhängigkeitsverhältnis.“  

(https://ak-pflege-blog.de/wp-content/uploads/2019/07/Professionalisierung_Pflege_im_historischen_Kontext.pdf)

Pflege ein Produkt am freien Markt

Wenn Pflege nun aber am freien Markt zum Produkt wird, das am freien Markt gehandelt wird, dann wird aus dem Helfen eine Dienstleistung, weil dafür bezahlt wird. Und damit geht die machtvollere Position des Helfenden auf denjenigen über, der die Dienstleistung empfängt. Aus dem Helfenden wird ein Dienender.

Neue Machtverhältnisse am Pflegebett

So treffen nicht nur Wertesysteme aufeinander, es verschieben sich auch grundlegend die Machtverhältnisse am Patientenbett.

 Nur ein Gedanke

Auszug aus dem Buch: „Werte gehen heute anders“ https://www.drwilhelm.org/buecher

© Dr. Hans-Jürgen Wilhelm 08_24
Kontakt und weitere Infos: www.drwilhelm.org

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Werte der Pflege am freien Markt!